Nach dem Äußeren zu beurteilen ist einfach absurd

Feb 25, 2011

Von Yifan, Stadt Shangqiu, Provinz Henan

Früher beurteilte ich Menschen häufig nach ihrem Äußeren und hatte vor charmanten, gebildeten und redegewandten Menschen besonders große Hochachtung. Ich glaubte, dass diese Menschen vernünftig seien, sich gut in andere hineinversetzen könnten und allgemein gut und gütig seien. Erst kürzlich, als sich die Realität offenbart hatte, habe ich diese absurde Denkweise korrigiert.

Nach dem Äußeren zu beurteilen ist einfach absurd

Eines Abends kehrte ich kurz vor Einbruch der Dunkelheit zum Haus meiner Gastfamilie zurück und sah einen jungen Mann in Anzug und Lederschuhen, der sich souverän ausdrückte und gab. Außerdem trug er eine fein gearbeitete Brille, die sein kultiviertes und gelehrtes Auftreten noch unterstrich. Meine Gastgeberin stellte uns vor und informierte mich, dass der junge Mann ihr Sohn sei und derzeit als Beamter in der Verwaltung einer großen Stadt arbeitete. Da ich aus ärmlichen Verhältnissen stamme und im jungen Alter die Schule abgebrochen hatte, verspürte ich großen Neid auf seine elegante Kleidung, seinen kultivierten Charme, ganz zu schweigen von seinem höheren Abschluss an einer berühmten Institution und seiner hochangesehenen Arbeitsstelle. Es war wahrhaftig das erste Mal, dass ich jemanden mit solch einem Charme und solch einer Gelehrtheit gesehen hatte. Ich dachte mir, dass solch ein kultivierter Mensch mit einer so hohen Stellung und Bildung sicherlich freundlich, menschlich und vernünftig sei. Mit diesem Gedanken im Sinn begann ich Angelegenheiten des Glaubens mit dem jungen Mann zu diskutieren, seine Reaktion stand jedoch in starkem Widerspruch zu meinen Erwartungen. Er erhob sich mit Geschrei, schlug seine Faust auf den Tisch und brüllte, „Verschwinden Sie sofort! Wenn Sie nicht auf der Stelle gehen, werde ich die Polizei rufen!“ Nachdem er gesprochen hatte, zog er unverzüglich sein Mobiltelefon heraus und begann, 110 zu wählen. Eilig versuchte ich,ihn zu beschwichtigen, und sagte, „Mein Freund, ich bin mir sicher, dass Sie nicht wirklich die Polizei rufen werden, das muss ein Scherz sein.“ Er blieb jedoch hartnäckig dabei und beharrte darauf, dass ich sofort gehe. Ich war vollkommen verblüfft und wusste nicht, was ich als Nächstes tun sollte. Als ich auf meine Uhr blickte, war es fast 22:00 Uhr, wenn ich nun gehen würde, wo würde ich übernachten? Genau in diesem Moment sagte meine Gastgeberin: „Es ist schon spät, Sie können morgen gehen.“ Sobald der Sohn der Gastgeberin sah, dass ich beabsichtigte, die Nacht zu bleiben, verschärfte er seine Bemühungen, schob und schubste mich buchstäblich zur Tür hinaus und schrie dabei: „Wie könnte ich, eine Führungskraft der Regierung und Empfänger von Staatsgeldern, eine Missionarin in mein Haus lassen? Verlassen Sie sofort das Haus!“ Damit hob er wütend mein Fahrrad auf und warf es direkt in meine Richtung und schob dann mich und mein Fahrrad zur Tür hinaus. Meine Gastgeberin lief mir hinterher, mit der Absicht, mich zum Haus einer anderen Gastfamilie zu bringen, aber ihr Sohn ließ dies nicht zu, zog sie zurück ins Haus und schloss die Tür ab. Als ich ging, hörte ich die Gastgeberin schreien: „Was glaubst Du, wo ein Mädchen nachts ganz alleine hingehen soll?“ „Lass sie dorthin gehen, wo sie hingeht – mit dem Schutz ihres Gottes hat sie nichts zu befürchten, oder?“ schrie er als Antwort und zog die Gastgeberin zurück ins Haus.

Während ich ausdruckslos in die funkelnden Sterne des Nachthimmels und die aufblinkenden Scheinwerfer der Autos starrte, die auf der Autobahn vorbeirauschten, fühlte ich mich traurig und mein Herz war schwer. Mein Herz lief über vor Groll: Schön und gut, wenn du nicht willst, dass ich in deinem Haus wohne, aber es gibt keinen Grund dafür, die Gastgeberin daran zu hindern, mich zu einer anderen Gastfamilie zu bringen. Wie konntest du so unmenschlich, so grausam sein! Selbst mit einem Bettler sollte man nicht so umgehen! Ich bin sitze hier mitten in der Nacht fest und habe keine Ahnung, wo eine andere Gastfamilie ist. Was soll ich nur tun? … Bei diesen Gedanken, die durch meinen Kopf ratterten, kamen mir die Tränen. In diesem Augenblick löste sich der angenehme Eindruck, den ich vom Charme, Wissen, Status und der Bildung des Sohnes der Gastgeberin hatte, völlig in Luft auf. Ich dachte an die Worte in einer Predigt: „Wie könnten wir all jene, die Gott widerstehen oder verfolgen, wahrlich gute Menschen nennen? Seit der Mensch von Satan verdorben wurde, wurde er ein Experte darin, sich zu verstellen und sich selbst mit Lebensphilosophie zuzukleistern. Nach außen hin sieht er wie ein Mensch aus, aber wenn jemand beginnt, für Gott Zeugnis abzulegen, wird seine dämonische Natur enthüllt. Nicht viele Menschen erkennen dies, sodass sie oft geblendet und durch hohle Phrasen und Höflichkeitsfloskeln anderer getäuscht werden. Gottes Worte und Wirken können den Menschen am besten offenbaren. Jene ohne die Wahrheit sind lediglich Heuchler. Jene, die die Wahrheit verstehen, werden diesen Aspekt klar erkennen. Jene, die die Wahrheit nicht verstehen, erkennen nichts klar und haben daher absurde Sichtweisen.“ (der gemeinschaftliche Austausch von Oben) Als ich über diese Worte nachdachte, hatte ich eine plötzliche Erkenntnis. In der Tat war der gemeinschaftliche Austausch genau richtig. Die Verdorbenen sind alle gut darin, etwas vorzutäuschen, und nur weil sie nach außen hin kultiviert und höflich wirken, bedeutet das nicht, dass sie der Wesensart nach gut sind. Nur diejenigen, die die Wahrheit lieben und die Wahrheit annehmen können, sind gute, gutherziger Mensch. Wenn jemand nach außen hin nett erscheint, aber Gott nicht anerkennt oder die von Gott geäußerten Wahrheiten nicht akzeptiert – und sogar zu Widerstand, Ärger und Hass fähig ist –, dann kann man ihn nicht als jemanden bezeichnen, der gut ist. Ich jedoch nutzte meine eigene Vorstellungskraft und mein säkulares Weltbild, um andere zu beurteilen. Ich dachte immer, dass jene mit Wissen, Status und Bildung ausnahmslos menschlich und vernünftig seien und sich in andere hineinversetzen konnten. Meine Sichtweise hätte absurder nicht sein können. Ich hatte keine Ahnung, dass jene, die nicht an Gott glauben, Dämonen sind, die sich Gott widersetzen. Nach außen hin mögen sie kultiviert und charmant wirken, aber innerlich sind sie der Wahrheit überdrüssig und hassen die Wahrheit. Die Einstellung dieses Regierungsbeamten gegenüber dem Glauben und den Gläubigen war ein perfektes Beispiel dafür. Oberflächlich betrachtet hatte er Charme, Eloquenz und Kultur, aber sobald ich Glaubensangelegenheiten ansprach, verlor er völlig die Fassung. Indem er mich beschuldigte, mich wegjagte und mich bedrohte, enthüllte er voll und ganz seine satanische Natur, die Gott feindlich gesinnt ist. Angesichts dieser Fakten erkannte ich, dass ich die Menschen nicht nur danach beurteilen darf, was nach außen hin vorhanden ist; der Schlüssel ist, ihre Einstellung zu Gott und zur Wahrheit zu betrachten. Wenn sie die Wahrheit nicht lieben und die Wahrheit nicht annehmen, dann sind sie trotzdem nicht wirklich gut, ganz gleich, wie groß ihr Fachwissen oder ihr Status ist, ganz gleich, wie beeindruckend sie nach außen hin erscheinen, ganz gleich, wie kultiviert sie sind.

Durch diese Erfahrung erkannte ich, dass ich die Menschen nicht sah, wie sie wirklich waren, sondern dass ich sie vielmehr nach ihrem Äußeren beurteilte. Wie kläglich, wie ignorant ich war. Es wurde offenbart, dass ich – obwohl ich Gott viele Jahre gefolgt war – noch immer nicht die Wahrheit verstand und dass ich die Wahrheit keineswegs bereits verinnerlicht hatte. Denn nur jene, die die Wahrheit haben, können die Menschen unterscheiden und die wahre Natur von Situationen erkennen; jene, die die Wahrheit nicht verstehen, die wahre Natur nirgends erkennen. In der Zukunft gelobe ich, mich der Suche und dem Verinnerlichen der Wahrheit zu widmen, zu lernen, wie ich zwischen Menschen und Situationen durch Gottes Wort unterscheiden kann, all meine absurden Sichtweisen zu korrigieren und danach zu streben, ein Mensch zu werden, der mit Gott vereinbar ist.

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