69. Die Sorgen um die Krankheit loslassen
Anfang 2023 spürte ich ein Summen im Kopf, und da ich an meinen normalerweise hohen Blutdruck dachte, maß ich ihn. Zu meiner Überraschung lag der diastolische Wert bei 110 mmHg und der systolische bei 160 mmHg. Ich war schockiert und dachte: „Warum ist er so hoch? Wenn das so weitergeht, wird früher oder später zwangsläufig etwas passieren!“ Mir fiel ein, dass mein Vater wegen Bluthochdrucks einen Schlaganfall gehabt hatte. Trotz der Rettungsversuche, die über eine Stunde andauerten, war er verstorben. Auch meine Tante hatte wegen Bluthochdrucks einen Schlaganfall und verstarb nur zwei Tage später. Später bekamen auch mein älterer Bruder, meine ältere Schwester und ich Bluthochdruck. Der Arzt sagte, wir hätten wahrscheinlich eine familiäre Vorbelastung und riet uns, von da an vorsichtiger zu sein. Ich hatte etwas Angst und machte mir Sorgen, dass ich wie mein Vater und meine Tante plötzlich sterben könnte. Früher dachte ich, da ich an Gott glaubte, würde Er mich beschützen. So ein bisschen Bluthochdruck sei doch keine große Sache, das würde sicher kein Problem werden. Doch jetzt, als ich diesen so hohen Blutdruck sah, fing ich an, mich innerlich ein wenig zu beklagen: „Ich tue seit Jahren meine Pflichten in der Kirche, warum hat Gott diese Krankheit nicht geheilt? Was ist, wenn mein Blutdruck eines Tages ansteigt und ich zusammenbreche? Selbst wenn ich nicht sterbe, könnte ich behindert werden. Wie könnte ich dann noch gerettet werden? Ich muss selbst einen Weg finden, ihn zu kontrollieren, sonst könnte ich mein Leben verlieren, wenn sich die Krankheit verschlimmert.“ Von da an achtete ich besonders auf meine Gesundheit. Wo auch immer ich hinging, um meine Pflichten zu tun, vergaß ich nie, mich nach Behandlungsmethoden für Bluthochdruck zu erkundigen, und wann immer ich freie Zeit hatte, suchte ich im Internet. Ich vernachlässigte das Studium der Grundsätze, die für die Bewässerungsarbeit erforderlich waren, und kümmerte mich nicht rechtzeitig um Angelegenheiten, die hätten nachverfolgt und geklärt werden müssen. All meine Gedanken drehten sich um die Behandlung dieser Krankheit. Ich wusste, dass diese Art, mit meinen Pflichten umzugehen, unangemessen war, aber bei dem Gedanken an die Zeit und den Aufwand, die für die Bewässerung von Neulingen nötig waren, machte ich mir Sorgen, dass mein Blutdruck weiter steigen würde, und dachte, ich müsste dringend einen Weg zur Behandlung der Krankheit finden. Mit dieser Einstellung verschwand auch mein letztes bisschen Schuldgefühl.
Einmal bekam ich ein Hausmittel zur Behandlung von Bluthochdruck. Ich hörte, dass es vielen Leuten geholfen hatte, also probierte ich es voller Freude aus. Doch nach einer Weile war mein Blutdruck zu meiner Überraschung nicht nur nicht gesunken, sondern sogar gestiegen und erreichte einen systolischen Wert von 180 mmHg. Das machte mich fassungslos, und ich fragte mich: „Wie konnte mein Blutdruck denn bloß ansteigen?“ Ich hatte große Angst und befürchtete, plötzlich wie mein Vater und meine Tante zu sterben. Ich dachte auch an diejenigen, die wegen Bluthochdrucks einen Schlaganfall erlitten hatten; einige saßen mit Gesichtslähmung im Rollstuhl und konnten sich nicht mehr selbst versorgen, andere waren sogar halbseitig gelähmt. Ich befürchtete, eines Tages so zu enden wie sie. Je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr Angst bekam ich. Ich versank in Sorge und Unruhe, und meine Gedanken waren nicht mehr bei meinen Pflichten. Ich dachte: „Vielleicht sollte ich nach Hause gehen, um mich auszuruhen und meine Krankheit behandeln zu lassen, bevor ich meine Pflichten weiter ausführe.“ Aber da ich von der Polizei der KPCh verfolgt wurde, konnte ich nicht nach Hause gehen, also musste ich neben meiner Behandlung meine Pflichten weiter ausführen. Danach achtete ich noch mehr auf meinen körperlichen Zustand. Wann immer mir schwindelig war oder ich Kopfschmerzen hatte, fragte ich mich unwillkürlich, ob mein Blutdruck wieder gestiegen war und ob ich beim Gehen vielleicht stürzen und nie wieder aufstehen könnte. Ich war jeden Tag in höchster Anspannung, was sich auch auf die Ausführung meiner Pflicht auswirkte. Später hörte ich, dass Menschen mit Bluthochdruck nicht lange aufbleiben sollten, also fing ich an, abends früh zu Bett zu gehen. Ich beeilte mich nicht mehr, dringende Arbeiten zu erledigen, doch als ich am nächsten Tag sah, wie viel Arbeit zu tun war, stand ich sehr unter Druck und bekam es mit der Angst zu tun. In dieser Zeit war ich völlig von meiner Krankheit eingenommen, meine Effizienz bei meinen Pflichten war sehr gering, und dies verzögerte die Bewässerungsarbeit. Ich fühlte mich schuldig, aber der Gedanke an meine Krankheit ließ dieses Schuldgefühl verschwinden. Jeden Tag dachte ich nur darüber nach, was ich essen durfte und was nicht und wie ich meine Krankheit pflegen sollte. Ich hatte den Kopf überhaupt nicht mehr für meine Pflichten frei. In mir regten sich sogar einige Klagen, und ich dachte: „Ich habe gelitten und mich für meine Pflichten in der Kirche aufgewandt, warum hat Gott mich nicht beschützt? Mein Zustand hat sich nicht nur nicht verbessert, sondern verschlechtert sich ständig. Wie kann ich jetzt meine Pflichten gut ausführen?“ Mein Herz entfernte sich immer mehr von Gott, und ich wollte nicht mehr beten. Ich fühlte mich wirklich niedergeschlagen und war betrübt und hatte schreckliche Angst, dass der Tod mich jeden Tag ereilen könnte. In meinem Schmerz betete ich zu Gott und bat Ihn, mich zu führen, damit ich Seine Absicht verstehen konnte.
Später stieß ich auf diese Worte Gottes: „Es gibt auch einige, die wissen, dass sie krank sind, das heißt, sie wissen, dass sie die eine oder andere wirkliche Krankheit haben, zum Beispiel Magenerkrankungen, Kreuzschmerzen oder Schmerzen im Bein, Arthritis, Rheuma und Hautkrankheiten, gynäkologische Erkrankungen, Lebererkrankungen, Bluthochdruck, Herzerkrankungen usw. Sie denken: ‚Wenn ich weiterhin meine Pflicht ausführe, wird Gottes Haus dann für die Behandlung meiner Krankheit aufkommen? Wenn meine Krankheit sich verschlimmert und meine Pflichterfüllung beeinträchtigt, wird Gott mich dann heilen? Andere Menschen sind geheilt worden, nachdem sie zum Glauben an Gott gefunden haben, werde ich demnach auch geheilt werden? Wird Gott mich heilen, so wie Er anderen gegenüber Güte zeigt? Wenn ich meine Pflicht ergeben ausführe, sollte Gott mich heilen. Wenn ich mir aber nur wünsche, dass Gott mich heilt und Er es nicht tut, was werde ich dann tun?‘ Wann immer sie an diese Dinge denken, steigt in ihrem Herzen ein tiefes Gefühl der Beklemmung auf. Obwohl sie nicht aufhören, ihre Pflicht zu tun und immer das tun, was sie tun sollen, denken sie ständig an ihre Krankheit, ihre Gesundheit, ihre Zukunft, an ihr Leben und an ihren Tod. Schließlich kommen sie zu dem Schluss, folgendes Wunschdenken zu hegen: ‚Gott wird mich heilen, Gott wird mich beschützen. Gott wird mich nicht aufgeben, und wenn Gott sieht, dass ich krank werde, wird Er nicht tatenlos zusehen.‘ Es gibt überhaupt keine Grundlage für derartige Gedanken, und man kann sogar sagen, dass es sich hierbei um eine Art Auffassung handelt. Die Menschen werden niemals imstande sein, ihre praktischen Schwierigkeiten mit Auffassungen und Vorstellungen wie diesen zu lösen, und in ihrem innersten Herzen fühlen sie sich wegen ihrer Gesundheit und ihrer Krankheiten irgendwie betrübt, beklemmt und besorgt; sie haben keine Ahnung, wer für diese Dinge die Verantwortung übernehmen wird oder ob überhaupt irgendjemand die Verantwortung dafür übernehmen wird“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (3)). „Es gibt auch einige, die wissen, dass sie an irgendeiner latenten Erkrankung leiden, obwohl sie sich eigentlich nicht krank fühlen und bei ihnen nichts diagnostiziert wurde. Welche latente Erkrankung? Es könnte sich zum Beispiel um eine Erbkrankheit wie eine Herzerkrankung, Diabetes oder Bluthochdruck oder um Alzheimer, Parkinson oder irgendeine Krebserkrankung handeln – das alles sind latente Krankheiten. … Auch wenn sie ihr Bestes tun, nichts gegen ihre latente Krankheit zu unternehmen, suchen sie dennoch gelegentlich und unterbewusst nach allen möglichen Volksheilmitteln, um zu verhindern, dass sie plötzlich von dieser latenten Krankheit an einem bestimmten Tag, zu einer bestimmten Stunde oder ohne sich dessen bewusst zu sein, heimgesucht werden. Manche Menschen mögen hin und wieder bestimmte chinesische Kräuter zum Einnehmen zubereiten, andere Menschen erkundigen sich von Zeit zu Zeit nach Volksheilmitteln, die sie bei Bedarf einnehmen können, während wieder andere gelegentlich Online nach Trainingstipps suchen, damit sie trainieren und experimentieren können. Auch wenn es sich lediglich um eine latente Krankheit handelt, steht sie dennoch im Vordergrund ihrer Gedanken; obwohl diese Menschen sich möglicherweise nicht krank fühlen oder keinerlei Symptome zeigen, sind sie deswegen dennoch voller Besorgnis und Beklemmung, und tief in ihrem Inneren fühlen sie sich deswegen betrübt und niedergeschlagen und hoffen ständig, diese negativen Emotionen durch Gebete oder durch ihre Pflichterfüllung zu lindern oder aus ihrem Inneren zu vertreiben. … Obwohl Geburt, Alter, Krankheit und Tod unter den Menschen Konstanten und im Leben unvermeidbar sind, gibt es Menschen mit einer bestimmten körperlichen Konstitution oder einer besonderen Krankheit, die, ob sie ihre Pflichten tun oder nicht, wegen der Schwierigkeiten und Erkrankungen des Fleisches in Betrübnis, Beklemmung und Besorgnis verfallen; sie sind wegen ihrer Krankheit besorgt, sie machen sich Sorgen um die vielen Nöte, die ihre Krankheit ihnen verursachen kann, darum, ob sie zu einer schweren Erkrankung werden wird, welche Folgen es haben wird, wenn dies geschehen sollte, und ob sie an ihr sterben werden. In besonderen Situationen und in gewissen Zusammenhängen führt diese Reihe von Fragen dazu, dass sie sich in Betrübnis, Beklemmung und Besorgnis verstricken und sich nicht mehr daraus befreien können; wegen der schweren Krankheit, von der sie bereits wissen, dass sie sie haben, oder wegen einer latenten Krankheit, die sie nicht vermeiden können, leben manche Menschen sogar in einem Zustand der Betrübnis, Beklemmung und Besorgnis und sie werden von diesen negativen Emotionen beeinflusst, beeinträchtigt und kontrolliert“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (3)). Gottes Worte entlarvten genau meinen Zustand. Seit ich wusste, dass ich Bluthochdruck hatte und es eine familiäre Vorbelastung dafür gab, hatte ich Sorge, dass ich eines Tages plötzlich wie mein Vater und meine Tante sterben würde. Nachdem ich zu Gott gefunden hatte, vertraute ich Ihm meine Krankheit an und hoffte, Er würde mich heilen. Doch nachdem ich mehrere Jahre lang meine Pflichten getan hatte, war mein Blutdruck nicht nur nicht gesunken, sondern stieg sogar weiter an. Also machte ich mir Sorgen, dass ich eines Tages plötzlich sterben könnte. Besonders als ich einige Leute sah, die sich aufgrund von Komplikationen durch Bluthochdruck nicht mehr selbst versorgen konnten, bekam ich noch größere Angst, eines Tages wie sie zu enden. Ich lebte in Betrübnis und Beklemmung, suchte ständig nach Heilmitteln und hatte überhaupt keine Lust, meine Pflichten zu tun. Ich widmete meine ganze Energie der Behandlung meiner Krankheit und hatte keinen Kopf dafür, die Grundsätze zu lernen, die zu meinen Pflichten gehörten. Ich beeilte mich nicht, mit den Neulingen Gemeinschaft zu halten und ihre Probleme zu lösen, was die Bewässerungsarbeit beeinträchtigte. An diesem Punkt erkannte ich endlich, dass ein Leben in Betrübnis und Beklemmung nur zu wachsender Panik und Dunkelheit führte und dass mein Herz sich immer weiter von Gott entfernte, da ich ständig in Furcht im Schatten des Todes lebte. Ich wollte nicht mehr so rebellisch leben, also betete ich zu Gott und bat Ihn, mich aus den negativen Emotionen der Betrübnis und Beklemmung herauszuführen.
Danach stieß ich auf diese Worte Gottes: „Außerdem ist die Lebensspanne eines jeden Menschen von Gott vorherbestimmt worden. Eine Krankheit mag aus medizinischer Sicht unheilbar sein, aber aus Gottes Sicht könntest du nicht sterben, selbst wenn du es wolltest, wenn deine Lebensspanne noch nicht vorbei und deine Zeit noch nicht gekommen ist. Wenn du einen Auftrag von Gott hast und deine Mission noch nicht beendet ist, dann wirst du nicht sterben, selbst wenn du eine Krankheit bekommst, die eigentlich tödlich sein sollte – Gott wird dich noch nicht fortrufen. Selbst wenn du nicht betest und nicht nach der Wahrheit suchst, und du dich nicht um die Behandlung deiner Krankheit kümmerst, oder selbst wenn deine Behandlung sich verzögert, wirst du nicht sterben. … Natürlich müssen Menschen im Laufe ihres Lebens einen gewissen gesunden Menschenverstand besitzen, was die Erhaltung ihrer Gesundheit betrifft, und das unabhängig davon, ob sie krank werden oder nicht. Diesen Instinkt hat Gott dem Menschen gegeben. Eine solche Vernunft und einen solchen gesunden Menschenverstand sollte man im Rahmen des freien Willens, den Gott einem gegeben hat, walten lassen. Sobald du krank bist, solltest du einige grundlegende Kenntnisse über Gesundheitsvorsorge und über die Behandlung dieser Krankheit verstehen – genau das solltest du tun. Deine Krankheit auf diese Weise zu behandeln, ist jedoch nicht dazu gedacht, die von Gott für dich vorherbestimmte Lebenszeit infrage zu stellen, noch um zu garantieren, dass du die Lebenszeit, die Er für dich vorherbestimmt hat, ausleben kannst. Was bedeutet das? Man kann es so formulieren: In passiver Hinsicht ist es so, dass, selbst wenn du deine Krankheit nicht als etwas Ernstes betrachtest, du deine Pflicht immer noch genauso tust, wie du es solltest, und dich ein bisschen mehr erholst als andere es tun, ohne deine Pflicht zu verzögern, deine Krankheit nicht schlimmer werden und auch nicht zu deinem Tod führen wird. Alles hängt davon ab, was Gott tut. Mit anderen Worten, wenn deine vorherbestimmte Lebenszeit in Gottes Augen noch nicht abgelaufen ist, dann wird Er, selbst wenn du krank wirst, nicht zulassen, dass du stirbst. Wenn deine Krankheit nicht tödlich, deine Zeit aber gekommen ist, dann wird Gott dich fortrufen, wann immer Er will. Hängt das nicht völlig von Gottes Gedanken ab? Es hängt von Seiner Vorherbestimmung ab!“ (Das Wort, Bd. 3, Die Diskurse des Christus der letzten Tage: Teil 3). Durch Gottes Worte verstand ich, dass die Länge des Lebens eines Menschen von Gott vorherbestimmt ist. Es hängt nicht davon ab, ob man krank ist oder nicht, oder ob die Krankheit leicht oder schwer ist. Wie bei meiner Mutter: Seit ich denken kann, war sie immer krank, ständig im Krankenhaus und nahm jahrelang Medikamente. Alle in der Familie sagten, meine Mutter würde meinen Vater sicher nicht überleben, weil mein Vater bei guter Gesundheit war und wir ihn seit Jahrzehnten keine Medikamente hatten nehmen sehen. Doch zu unserem Erstaunen erlitt mein Vater plötzlich eine Gehirnblutung und starb, während meine Mutter, die ständig beim Arzt war, weiterlebt. An diesen Beispielen sah ich, dass ein Mensch es nicht in der Hand hat, wann er stirbt. Selbst wenn ein Mensch nicht krank ist, wird er sterben, wenn seine Lebenszeit abgelaufen ist. Und wenn seine Lebenszeit noch nicht zu Ende ist, wird er nicht sterben, selbst wenn er eine tödliche Krankheit hat. Dies alles ist der Vorherbestimmung Gottes ausgeliefert. Aber ich wollte mein Leben und meinen Tod immer in den eigenen Händen halten und mein Schicksal selbst bestimmen. Ich verstand Gottes Allmacht und Herrschaft nicht. Ich war so unwissend und arrogant! Als mir das klar wurde, empfand ich einen tiefen Selbsthass und war bereit, meine Krankheit Gott anzuvertrauen. In diesem Moment fühlte ich mich befreit und war nicht mehr so sorgenvoll oder beunruhigt.
Später schickten mir die Brüder und Schwestern einen Abschnitt aus Gottes Worten, und nachdem ich diese gelesen hatte, verstand ich endlich, welche mühevolle und gewissenhafte Absicht Gottes hinter dem Ausbruch einer Krankheit steckte. Gott sagt: „Wenn Gott es so einrichtet, dass jemand erkrankt, sei es schwer oder leicht, liegt Seine Absicht nicht darin, dich alle Einzelheiten des Krankseins, den Schaden, den dir die Krankheit zufügt, die Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten, die die Krankheit dir verursacht und die unzähligen Gefühle, die eine Krankheit dich empfinden lässt, verstehen zu lassen – Er bezweckt damit nicht, dass du das Kranksein dadurch verstehst, dass du krank bist. Vielmehr bezweckt Er damit, dass du aus dem Kranksein Lehren ziehst, dass du lernst, Gottes Absichten zu begreifen, dass du die verdorbenen Dispositionen, die du offenbarst, und die falschen Haltungen, die du Gott gegenüber einnimmst, wenn du krank bist, in Erfahrung bringst und dass du lernst, wie man sich Gottes Souveränität und Anordnungen unterwirft, sodass du wahre Unterwerfung gegenüber Gott erreichen und in deinem Zeugnis standhaft bleiben kannst – das ist absolut entscheidend. Gott möchte dich durch Krankheit retten und reinigen. Was an dir möchte Er reinigen? Er möchte dich von allen deinen extravaganten Wünschen und Forderungen an Gott reinigen, und sogar von den verschiedenen Berechnungen, Urteilen und Plänen, die du um jeden Preis anstellst, fällst und machst, um zu überleben und zu leben. Gott verlangt nicht von dir, Pläne zu machen, Er verlangt nicht von dir, dass du urteilst, und Er lässt nicht zu, dass du dir irgendetwas Extravagantes von Ihm wünschst; Er fordert nur, dass du dich Ihm unterwirfst und bei deiner Praxis und deinem Erfahren der Unterwerfung deine eigene Haltung gegenüber der Krankheit und diesen körperlichen Verfassungen kennst, die Er dir zuteilwerden lässt, sowie deine persönlichen Wünsche. Wenn du diese Dinge in Erfahrung bringst, kannst du verstehen, wie nutzbringend es für dich ist, dass Gott diese Umstände der Krankheit für dich arrangiert hat bzw. dass Er dir diese körperliche Verfassung zuteilwerden ließ; und du kannst verstehen, wie hilfreich sie für die Veränderung deiner Disposition, für deine Errettung und für deinen Lebenseintritt sind“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (3)). Durch Gottes Worte verstand ich, dass es beim Leiden an einer Krankheit nicht darum geht, nach äußeren, objektiven Gründen zu suchen, noch darum, in Angst zu leben und zu kämpfen oder zu versuchen, ihr zu entkommen. Nichts davon ist Gottes Absicht. Gottes Absicht ist es, dass die Menschen durch Krankheiten Lektionen lernen, Gottes Absicht verstehen, über ihre Verdorbenheit nachdenken und sie erkennen und einige Veränderungen in ihrer Lebensdisposition erfahren. Ich dachte darüber nach, dass ich während meiner Krankheit Gottes Absicht weder verstanden noch gesucht hatte. Ich lebte stattdessen in Betrübnis und Beklemmung und beklagte mich sogar bei Gott, dass Er mich nicht beschützte oder meine Krankheit nicht heilte. Das war völlig gegen Gottes Absicht. Wie konnte ich auf diese Weise mich selbst verstehen und eine Lektion lernen? Als ich darüber nachdachte, begann ich zu reflektieren: „Warum habe ich mich bei Gott beklagt, als meine Krankheit sich nicht besserte?“ Während meiner Selbstreflexion las ich einen Abschnitt aus Gottes Worten und erlangte ein gewisses Verständnis über mich selbst. Gott sagt: „So viele glauben an Mich, nur damit Ich sie heile. So viele glauben an Mich, nur damit Ich Meine Kraft gebrauche, um unreine Geister aus ihren Körpern auszutreiben, und so viele glauben an Mich, einfach nur, um Frieden und Freude von Mir zu empfangen. So viele glauben an Mich, nur um größeren materiellen Reichtum von Mir zu fordern. So viele glauben an Mich, nur um dieses Leben in Frieden zu verbringen und um in der zukünftigen Welt sicher und gesund zu sein. So viele glauben an Mich, um das Leiden der Hölle zu vermeiden und die Segnungen des Himmels zu empfangen. So viele glauben an Mich, nur wegen vorübergehender Bequemlichkeit, streben jedoch nicht danach, etwas in der zukünftigen Welt zu erlangen. Wenn Ich den Menschen Meinen Zorn gewähre und ihnen all die Freude und den Frieden nehme, die sie einst besaßen, beginnen sie zu zweifeln. Wenn Ich den Menschen die Leiden der Hölle gewähre und die Segnungen des Himmels zurückfordere, geraten sie in Wut. Wenn die Menschen Mich bitten, sie zu heilen, beachte Ich sie nicht und empfinde Abscheu für sie; die Menschen verlassen Mich, um stattdessen nach dem Weg der bösen Medizin und Zauberei zu suchen. Wenn Ich alles wegnehme, was die Menschen von Mir gefordert haben, verschwinden sie alle spurlos. Darum sage Ich, dass die Menschen an Mich glauben, weil Meine Gnade zu reichlich ist und weil es zu viele Vorteile dadurch zu gewinnen gibt“ (Das Wort, Bd. 1, Das Erscheinen und Wirken Gottes: Was weißt du über den Glauben?). Als ich Gottes Worte las, schämte ich mich zutiefst. Was Gott entlarvte, war genau mein Zustand. Rückblickend erkannte ich, dass ich anfangs nur an Gott glaubte, um Segen und Gnade zu erlangen. Ich dachte, solange ich an Gott glaubte und meine Pflichten tat, würde Er über mich wachen und mich beschützen, sodass ich in Frieden und Geborgenheit ohne Krankheit oder Unheil leben würde. Als sich mein Zustand also verschlechterte, verhielt ich mich für mich untypisch, beklagte mich bei Gott und stritt mit Ihm, war bei meinen Pflichten oberflächlich und unverantwortlich und dachte sogar daran, sie aufzugeben. Ich erkannte, dass ich durch meinen Glauben an Gott nach Segen strebte und versuchte, meine Pflichten, Opfer und Aufwendungen gegen Gottes Schutz und Segen einzutauschen, in der Hoffnung, dass meine Krankheit geheilt würde. Das war Täuschung und ein unverhohlener Versuch, mit Gott ein Geschäft zu machen. Ich folgte dem Weg des Paulus. Paulus arbeitete und wandte sich jahrelang auf, nicht, um als geschaffenes Wesen seine Pflicht gut zu erfüllen und Gott zufriedenzustellen, sondern um Lohn und eine Krone zu erhalten. Am Ende brachte er seine wahren Gefühle mit den Worten zum Ausdruck: „Ich habe einen guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten; hinfort ist mir beigelegt die Krone der Gerechtigkeit“ (2 Timotheus 4,7-8). Paulus arbeitete für den Herrn, um eine Krone der Gerechtigkeit zu fordern und Segen zu erlangen. Auch ich strebte in meinem Glauben und bei meinen Pflichten nach Segen und Frieden, und als ich diese Dinge nicht bekam, stritt ich mit Gott und widersetzte mich Ihm. Mir fehlte ein gottesfürchtiges Herz. Ich erkannte, wie gewissenlos, unvernünftig und verachtenswert ich gewesen war! In diesem Moment war ich von Reue und Schuldgefühlen erfüllt. Ich wollte nicht mehr versuchen, Gott zu täuschen oder mit Ihm zu verhandeln. Ich wollte nur noch meine Pflichten gut tun und Gottes Herz Trost spenden. Später betete ich bei der Ausführung meiner Pflichten oft zu Gott und bat Ihn, mich zu erleuchten und zu führen, damit ich lernen konnte, durch die Krankheit über mich nachzudenken und mich selbst zu verstehen. Ohne dass ich es recht merkte, verbesserte sich mein Zustand erheblich, und ich war bei meinen Pflichten wieder motiviert.
Als ich später zur Untersuchung ins Krankenhaus ging, stellte ich fest, dass mein Blutdruck immer noch recht hoch war. Unwillkürlich machte ich mir wieder Sorgen und dachte: „Wenn mein Blutdruck so hoch bleibt, werde ich dann eines Tages plötzlich sterben?“ Ich erkannte, dass ich wieder in Sorge und Beklemmung lebte, also wandte ich mich den Worten Gottes zu. Der Allmächtige Gott sagt: „Jeder muss sich in seinem Leben dem Tod stellen, das heißt, der Tod ist, womit sich jeder am Ende seiner Reise auseinandersetzen muss. Der Tod hat aber unterschiedliche Naturen. Eine davon ist, dass die Menschen zu den von Gott vorherbestimmten Zeitpunkten ihre eigenen Missionen erfüllt haben und Gott einen Schlussstrich unter ihr fleischliches Leben zieht. Somit endet ihr fleischliches Leben, doch das bedeutet nicht, dass ihr Leben vorbei ist. Wenn ein Mensch nicht mehr im Fleisch ist, ist sein Leben vorbei – ist das der Fall? (Nein.) Die Form, in der dein Leben nach dem Tod existiert, hängt davon ab, wie du Gottes Werk und Worte behandelt hast, während du am Leben warst – das ist sehr wichtig. Die Form, in der du nach dem Tod existierst oder ob du existieren wirst oder nicht, das hängt von deiner Haltung gegenüber Gott und der Wahrheit ab, während du am Leben bist. Ist deine Haltung zur Wahrheit, während du am Leben bist, so, dass du aufsässig und widerständig und der Wahrheit abgeneigt bist, wenn du mit dem Tod und allen möglichen Krankheiten konfrontiert bist – auf welche Art wirst du dann, wenn die Zeit dafür gekommen ist, dass dein fleischliches Leben endet, nach dem Tod existieren? Du wirst mit Sicherheit auf irgendeine andere Art existieren, und dein Leben wird mit Sicherheit nicht weitergehen. Wenn du im umgekehrten Fall, während du am Leben bist, im Fleisch über Bewusstsein verfügst, deine Haltung gegenüber der Wahrheit und Gott eine Haltung der Unterwerfung und Treue ist und du wahren Glauben hast, dann wird dein Leben, selbst wenn dein körperliches Leben zu Ende geht, in einer anderen Form, in einem anderen Reich noch weitergehen. Das ist die Definition des Todes“ (Das Wort, Bd. 6, Über das Streben nach der Wahrheit: Wie man nach der Wahrheit strebt (4)). Durch Gottes Worte verstand ich, dass Leben und Tod eines Menschen von Gott vorherbestimmt sind. Jeder muss sterben, aber die Natur des Todes und das Ergebnis nach dem Tod sind von Mensch zu Mensch verschieden. Dieses Ergebnis hängt von der Haltung eines Menschen zur Wahrheit und zu seinen Pflichten ab, die er zu Lebzeiten hatte. Ich dachte an Petrus. Der Herr Jesus vertraute ihm an, seine Schafe zu hüten und zu weiden, und Petrus nahm den Auftrag des Herrn Jesus als seine lebenslange Mission an. Ungeachtet von Verfolgung, Drangsal oder der Läuterung durch Krankheit gab er seine Pflichten nie auf. Petrus bewässerte die Gläubigen und stärkte ihren Glauben, bis zu dem Moment, als er kopfüber gekreuzigt wurde. Petrus sah dem Tod ohne Furcht entgegen, und er erfüllte die ihm von Gott gegebene Mission auf Kosten seines ganzen Lebens und empfing Gottes Anerkennung. Ich dachte auch an Paulus, der von Gottes großem Licht niedergestreckt wurde und anschließend viel Leid erlitt, um das Evangelium des Herrn zu predigen. Aber er betrachtete sein Leiden als eine Bedingung, um Segen zu erlangen, und als Verhandlungsgrundlage, um eine Krone von Gott zu fordern. Seine Bemühungen waren ein Versuch, mit Gott zu verhandeln, mit der Absicht, für sich selbst Segen zu erlangen, nicht um die Mission eines geschaffenen Wesens zu erfüllen; er rebellierte gegen Gott und widersetzte sich Ihm. Er empfing nicht nur keine Anerkennung von Gott, sondern wurde stattdessen verurteilt. An den Beispielen von Petrus und Paulus verstand ich, dass es das Wertvollste und Sinnvollste ist, sein Leben ganz der Erfüllung seiner Pflichten zu widmen, ohne persönliche Bitten oder Forderungen. Das ist es, was ein geschaffenes Wesen tun sollte, und das ist es, was Gottes Anerkennung findet. In der Selbstreflexion sah ich, dass meine Einstellung zu meinen Pflichten genau wie die von Paulus war. Ich betrachtete Opfer und Aufwendungen als einen Weg, um Segen zu erlangen, in der Hoffnung, dass Gott mich heilen würde, und beklagte mich bei Gott, wenn ich nicht bekam, was ich wollte. Wenn ich weiterhin nur zur Befriedigung des Fleisches lebte, selbst wenn ich gesund und frei von Krankheit oder Unheil wäre, und wenn meine verdorbene Disposition unverändert bliebe und ich mich Gott immer noch widersetzte, wäre ich dann nicht nur wie eine wandelnde Leiche? Welchen Sinn hätte das? Ich musste dem Beispiel von Petrus folgen. Obwohl ich nicht das Kaliber oder die Menschlichkeit von Petrus besaß, musste ich mein Bestes tun, um meine Pflichten gut zu tun und die Funktion eines geschaffenen Wesens auszuführen, um Gott zufriedenzustellen. Selbst wenn ich eines Tages wirklich sterben sollte, würde ich dann nichts bereuen, und meine Seele wäre zumindest ruhig und im Frieden. Von da an fühlte ich mich bei der Ausführung meiner Pflichten viel mehr im Reinen und nicht mehr von meiner Krankheit eingeschränkt. Manchmal, wenn mir bei meinen Pflichten schwindelig wurde, machte ich eine angemessene Pause, nahm meine Medikamente wie verschrieben und stand auf, um mich körperlich zu betätigen und mich zu dehnen, wenn ich mich vom langen Sitzen unwohl fühlte. Ich versuchte, meine Pflichten nicht aufzuschieben. Es machte mir nichts mehr aus, mich um Arbeitsprobleme zu kümmern, wenn Brüder und Schwestern um Hilfe baten, und ich tat mein Bestes, um Gemeinschaft zu halten und die Probleme zu lösen. Als ich mein Herz in meine Pflichten legte, arbeitete ich manchmal unbemerkt bis spät in die Nacht, ohne mich schwindelig zu fühlen, und schließlich hörte ich auf, Medikamente zu nehmen. Mein Zustand verschlechterte sich nicht nur nicht, ich fühlte mich auch entspannter. Es stellte sich heraus, dass Bluthochdruck nicht so schrecklich war, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es waren Gottes Worte, die mir halfen, der Betrübnis, der Beklemmung und den Sorgen der Krankheit zu entkommen und mich aus meinem negativen Zustand herausführten. Dank sei dem Allmächtigen Gott!